https://agrarbericht.bayern.de/politik-strategien/internationale-zusammenarbeit.html

Internationale Zusammenarbeit

Die COVID-19-Pandemie hat im Berichtszeitraum einen großen Teil der internationalen Zusammenarbeit erschwert und die meisten Treffen und Reisen unmöglich gemacht. Betroffen waren nicht nur die bilateralen Regierungskommissionen, die Bayern mit einer Vielzahl von Ländern unterhält, sondern u. a. auch die Bayerisch-Österreichische Strategietagung und zahlreiche Informationsbesuche ausländischer Gäste.

Im Rahmen des Bayerischen Afrikapaketes der Staatsregierung beteiligt und unterstützt auch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) verschiedene Projekte:

Maschinenringe im Senegal

Das Konzept der Maschinenringe nach bayerischem Vorbild im Senegal hat sich sehr positiv entwickelt. Inzwischen (Stand: Januar 2022) haben 55 Ringe mit ca. 6 000 Mitgliedern erfolgreich die Arbeit aufgenommen. Einige der Ringe führen bereits Ersatz- bzw. Erweiterungsbeschaffungen durch, die mit ca. 10 % Eigenbeteiligung finanziert werden. Beschafft werden in diesem Rahmen hauptsächlich Dresch- und Erntemaschinen, Motorkultivatoren und Transportgeräte. Bei den bestehenden Ringen soll die nächste Beschaffungsrunde dann aus eigenen Mitteln finanziert werden können. Ein wesentlicher Punkt beim Aufbau und der Weiterentwicklung ist die Schulung sowohl der Geschäftsführer als auch der Verantwortlichen für die Technik. Inzwischen haben die Ringe 700 geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Umgesetzt werden die Projekte mit der Caritas in den dortigen Diözesen. Mit Hilfe von Mitteln der Staatsregierung kann das StMELF die Ringe auch 2022 unterstützen und weiter skalieren und damit zahlreichen Familien unterstützen, ihre Arbeits- und Einkommenssituation deutlich zu verbessern.

Gemeinschaftliche Bewirtschaftung in Togo

Im kleinen Rahmen wurde ein Projekt in Togo gestartet. Hierbei geht es auch um die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Flächen. Die Landwirte roden, wenn nötig, die jeweiligen verbuschten Flächen, um dann in der Gemeinschaft die Bodenbearbeitung, Aussaat und Ernte zu bewerkstelligen. Wenn die drei Dorfgemeinschaften die Zusammenarbeit erfolgreich umsetzen – so sieht es zurzeit aus – soll auch hier die Idee des Maschinenringes implementiert werden. Auch hier ist eine gemeinnützige regionale kirchliche Organisation für die Umsetzung verantwortlich.

Innovation Accelerator des Welternährungsprogramm

Ein weiteres Projekt, das mit Finanzierung über das StMELF trotz oder gerade wegen der Pandemie äußerst Erfolgreiches geschaffen hat, ist der Innovationen Accelerator (IA) des Welternährungsprogramms (WFP). Dessen Aktionen und Projekte haben im Jahr 2021 weltweit für etwa 8,6 Mio. Menschen eine Verbesserung der Lebenssituation bewirkt. Damit wurde bereits die Zielsetzung des Jahres 2025 weit überschritten. Eine besondere Würdigung der Arbeit der Tausenden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Helferinnen und Helfern war die Verleihung des Friedensnobelpreises 2020. Dass München der richtige Standort für die innovativen und kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, zeigt nicht nur die Erfolgsgeschichte seit 2016, sondern auch die Tatsache, dass das WFP für die weitere Planung einen Mietvertrag für ein Gebäude in München bis 2033 unterschrieben hat. 

Wir gehen davon aus, dass es 2022 gelingt, einige der für Bayern wichtigen internationalen Treffen, Kommissionssitzungen, Messen und bilateralen Gespräche wieder in Präsenzveranstaltungen durchführen zu können.