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Agrarwirtschaftliches Fachschulwesen

Die fachschulische Weiterbildung zum landwirtschaftlichen Betriebsleiter und zur Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung wird an 50 Landwirtschaftsschulen in Bayern durchgeführt. Eine Abteilung Landwirtschaft wird zukünftig nur mehr an 18 dieser Fachschulen unterhalten. In der Übergangsphase wurden im Schuljahr 2021/2022 an den noch vorhandenen 23 Standorten (siehe Tabelle Entwicklung des Schulbesuchs) 17 erste Semester und 18 dritte Semester mit insgesamt 664 Studierenden geführt.

Eine Abteilung Hauswirtschaft wird an 47 Standorten geführt. Im Schuljahr 2021/2022 besuchen insgesamt 828 Studierende den einsemestrigen Studiengang (in Vollzeit oder Teilzeit) an 45 Standorten. Im Jahr 2020/2021 waren es 841 Studierende an 46 Standorten. An einem (2020/2021) bzw. zwei Standorten (2021/2022) wurde der Start des Studienganges pandemiebedingt verschoben. Im Studiengang der Abteilung Hauswirtschaft wird seit Juli 2021 ein neues Konzept im Schulversuch erprobt, in dem über Wahlpflichtmodule die späteren Tätigkeitsfelder der Absolventinnen und Absolventen abgebildet werden und ihnen die Möglichkeit eröffnet wird, fachliche Schwerpunkte zu setzen. Der Lehrplan wurde umfassend überarbeitet und dabei auch intensiv an gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit, Erzeuger-Verbraucher-Dialog und Wertschätzung von Nahrungsmitteln angepasst.

Dorfhelferinnen werden in der insgesamt zweijährigen Ausbildung unter anderem auch auf die Berufstätigkeit als Selbstständige vorbereitet. Der erste Teil der Ausbildung findet an der Landwirtschaftsschule, Abt. Hauswirtschaft, in Pfaffenhofen statt und endet mit dem ersten Teil der Abschlussprüfung. Nach dem anschließenden Besuch der einjährigen Fachschule für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer in Neuburg a.d. Donau wird der zweite Teil der Abschlussprüfung abgelegt. In der Ausbildung zur Dorfhelferin bzw. zum Dorfhelfer werden die wechselnden Anforderungen der künftigen Einsatzbetriebe im besonderen Maß berücksichtigt. Sie sind sind bestens ausgebildet, sich auf unterschiedlichste Anforderungen in den Familien einzustellen und diese auch in schwierigen Situationen zu begleiten.

Die Fachschule für hauswirtschaftliche Betriebsführung in Rosenheim schließt mit der Staaatlich geprüften Wirtschafterin bzw. dem Staatlich geprüften Wirtschafter für Ernährung und Haushaltsmanagement ab. Der Studiengang wurde schon 2006 mit der Meisterprüfung verknüpft und wird seitdem als Meisterschule für die Hauswirtschaft geführt. Die Meisterprüfung kann somit parallel zur Schulschlussprüfung abgelegt werden. Die Schule wird aktuell berufsbegleitend geführt.

In weiteren staatlichen Fachschulen für Agrarwirtschaft können Studierende den Fachschulabschluss mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung verknüpfen.

Solche Fachschulen für Agrarwirtschaft bestehen in Veitshöchheim (Gartenbau, Garten- und Landschaftsbau, Weinbau und Kellerwirtschaft), Landshut-Schönbrunn (Gartenbau, Garten- und Landschaftsbau, ökologischer Landbau), Fürth (Gartenbau mit spezieller Fachrichtung Gemüsebau), Kempten (Milchwirtschaft und Molkereiwesen), Triesdorf (milchwirtschaftliches Laborwesen) sowie Weilheim (ökologischer Landbau).

Die Fortbildung an den Staatlichen Technikerschulen für Agrarwirtschaft ist insbesondere für agrarwirtschaftliche Dienstleistungsberufe konzipiert. Im Schuljahr 2021/2022 bestehen in Bayern folgende Studiengänge:

  • Landbau in Triesdorf und Landsberg am Lech
  • Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Kaufbeuren
  • Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau in Veitshöchheim
  • Weinbau und Önologie in Veitshöchheim
  • Milchwirtschaft und Molkereiwesen in Kempten
  • Waldwirtschaft in Lohr am Main.

Die Technikerschule Kaufbeuren, Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement, kann in zwei bzw. drei Jahren absolviert werden, je nach vorausgehender Berufspraxis. Studierende, die hauswirtschaftliche Berufspraxis von mindestens einem Jahr mitbringen, beenden die Technikerschule nach zwei Jahren. Weitere Studierende ohne Praxis absolvieren im dritten Schuljahr ein Praxisjahr.

An der Meister- und Technikerschule Veitshöchheim werden in den Fachrichtungen Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau sowie Weinbau und Önologie im ersten Schuljahr die Studierenden der Technikerschule und der Fachschule gemeinsam unterrichtet. Die Schule wird als zweijährige Fachschule für Agrarwirtschaft geführt.

Den Absolventen der Landwirtschaftsschulen vermitteln die Höheren Landbauschulen in einem Jahr sowohl vertiefte betriebswirtschaftlich-kaufmännische als auch steuerlich-rechtliche Kenntnisse.
Im Schuljahr 2021/2022 bestehen folgende Staatliche Höhere Landbauschulen:

  • Rotthalmünster
  • Triesdorf
  • Weiden-Almesbach.

 

Entwicklung des Schulbesuchs an staatlichen agrarwirtschaftlichen Fachschulen

SchulartZahl der Schulen 2020/2021Zahl der Schulen 2021/2022Zahl der Studierenden 2020/2021Zahl der Studierenden 2021/2022
Landwirtschaftsschule51501.6501.556
Abt. Landwirtschaft2523752664
Abt. Hauswirtschaft (dreisemestrig)114145
Abteilung Hauswirtschaft (zweisemestrig)111619
Abt. Hauswirtschaft (einsemestrig)4747841828
Fachschulen für Agrarwirtschaft, 1-jährig
a) Veitshöchheim111617
b) Fürth111918
c) Landshut-Schönbrunn22122136
d) Kempten112314
e) Weilheim114238
f) Triesdorf111318
Fachschule für Agrarwirtschaft, 2-jährig
a) FR Gartenbau112923
b) FR Garten- und Landschaftsbau117063
c) Weinbau und Önologie113324
Fachschulen für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer1)112435
Höhere Landbauschulen338060
Technikerschule für Agrarwirtschaft
a) Fachrichtung Landbau22214208
b) Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement112528
c) Fachrichtung Milchwirtschaft und Molkereiwesen114142
d) Technikerschule für Waldwirtschaft111918
Fachakademie für Landwirtschaft
– Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement115460
Ausbildungsstätten für agrartechnische Assistentinnen und Assistenten117667

1) Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen und Katholische Fachschule für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer Neuburg a.d. Donau.

Die Staatliche Fachakademie für Landwirtschaft, Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Triesdorf bereitet die Studierenden auf die Betriebsleiterfunktion in hauswirtschaftlichen Großbetrieben vor. Seit dem Abschlussjahr 2015 tragen die Absolventinnen und Absolventen die Berufsbezeichnung „Betriebswirtin bzw. Betriebswirt für Ernährungs- und Versorgungsmanagement“. Das zweite Schuljahr wird seit dem Schuljahr 2020/2021 als Praxisjahr geführt.

In Ausbildungsstätten für agrartechnische Assistentinnen und Assistenten in Landsberg am Lech werden Laborkräfte für den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereich ausgebildet.