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Direktvermarktung, Regionalvermarktung und Bauernhofgastronomie

Etwa 10 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern sind in der Direktvermarktung und/oder Bauernhofgastronomie tätig (Stand 2021) und bieten damit auf ihren bayerischen Bauernhöfen regionale und kulinarische Spezialitäten an, die untrennbar mit der typischen regionalen Landwirtschaft, Kultur und Landschaft verbunden sind. Mit ihren Angeboten leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Nahversorgung im ländlichen Raum sowie zur Sicherung von Wertschöpfung und Beschäftigung. Ein Großteil dieser Betriebe wird im Haupterwerb geführt, davon viele Ökobetriebe.

Die in der Vermarktung ihrer eigenen Produkte tätigen Bäuerinnen und Bauern orientieren sich stark an den Verbraucherwünschen und greifen aktuelle Trends, wie Ganztiernutzung („nose-to-tail“) oder Nachhaltigkeit auf. Darüber hinaus werden die angebotenen Vermarktungswege für regionale Produkte immer vielfältiger. Es werden vermehrt Möglichkeiten für einen Einkauf rund um die Uhr geschaffen, z. B. über Online-Direktvermarktung oder Automatenverkauf. Dies erfolgt häufig zusätzlich zur Vermarktung über Hofläden oder Wochenmärkte. Mit derzeit ca. 135 Bauernmärkten befindet sich etwa die Hälfte aller Bauernmärkte Deutschlands in Bayern.

Mit ihrer Direktvermarktung und Bauernhofgastronomie geben sie einen Einblick in die Erzeugung ihrer Waren, beantworten Fragen der Kundschaft und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erzeuger-Verbraucher-Dialog. In vielen Regierungsbezirken haben die jährlichen Direktvermarkter-Tage, bei denen aktuelle Themen aufgegriffen und diskutiert werden, eine lange Tradition. An den Veranstaltungen, die zum Teil online angeboten werden, nehmen jährlich bis zu 400 Direktvermarktungsbetriebe teil.

Die Landwirtschaftsverwaltung unterstützt Betriebe, die in die Direktvermarktung oder Bauernhofgastronomie einsteigen wollen, aber auch Betriebe, die in diesem Bereich bereits aktiv sind durch

  • eine zielgerichtete Fachberatung für interessierte landwirtschaftliche Betriebe,
  • Qualifizierungen im Rahmen der Akademie für Diversifizierung zur Direktvermarktung und zur Bauernhofgastronomie,
  • finanzielle Beteiligung bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für praktizierende Landwirtinnen und Landwirte,
  • wissenschaftliche Untersuchungen und Modellvorhaben,
  • Förderung von Investitionen in die Direktvermarktung im Rahmen der einzelbetrieblichen Investitionsförderung (Diversifizierungsförderung),
  • PR-Maßnahmen und eine spezielle Förderung von Pilotprojekten (neu: Geschenkkorbinitiative „Heimatlieblinge“)
  • kostenlose, bayerische Regionalplattformen, die zur Unterstützung der Vermarktung regionaler Produkte vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) geschaffen wurden (www.regionales-bayern.de, www.wirt-sucht-bauer.de und www.regio-verpflegung.bayern).