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Nachwachsende Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe werden sowohl zu Energiezwecken als auch für die stoffliche Verwertung genutzt. Die energetische Nutzung stellt die hauptsächliche Verwendung dar.

Verwendung nachwachsender Rohstoffe

Die Nutzung von Biomasse ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dabei gewinnt auch die stoffliche Verwertung an Bedeutung. Eine stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe bezieht sich hauptsächlich auf die Verwendung von Stärke, Zucker, biogenen Ölen und Fetten, Fasern, Lignocellulose bzw. Holz und Proteine.

Landwirtschaftliche Rohstoffe

Die Flächennutzung für die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen betrug im Jahr 2020 448 000 ha. Dies entspricht etwa 14 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche Bayerns. Im Jahr 2020 wurden zur energetischen und stofflichen Verwendung auf rd. 337 300 ha der Ackerfläche nachwachsende Rohstoffe angebaut (rd. 17 % der Ackerfläche) und etwa 110 700 ha Grünland genutzt. Darin enthalten sind auf rd. 4 000 ha Dauerkulturen zum Anbau von Festbrennstoffen bzw. Biogassubstrate zur energetischen Nutzung (Kurzumtriebsplantagen, Miscanthus, Riesenweizengras, Durchwachsende Silphie), die auf Ackerflächen angebaut werden.

Blühmischungen und alternative Kulturen zur energetischen Nutzung nehmen, auf niedrigem Niveau, im Anbauumfang stark zu und bereichern Biodiversität und Landschaftsbild in der Kulturlandschaft. Dies gilt insbesondere für die bienenfreundliche Dauerkultur Durchwachsene Silphie, die ihren Anbauumfang innerhalb der letzten fünf Jahre verzehnfacht hat.

Bei der verwendeten Fläche für nachwachsende Rohstoffe entfallen rd. 92 % auf Energiezwecke und 8 % auf die stoffliche Nutzung.

Anteile an Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Bayern 2020 
Bayern insgesamt: 448.000 ha – Schaubild 37 in höherer Auflösung

 

Rückläufig entwickelte sich der Rapsanbau für Biodiesel, der vor allem auf die stärkere Verwendung von Soja- und Palmöl für die Biodieselherstellung zurückzuführen ist. Bei der Verwendung für Biokraftstoffe ist zu berücksichtigen, dass die eiweißreichen Koppelprodukte des Kraftstoffs in die Tierernährung gehen und damit mittelbar durch die Erzeugung von Milch, Fleisch und Eiern der menschlichen Ernährung dienen und so die Importabhängigkeit der heimischen Landwirtschaft bei Eiweißfuttermitteln verringern. Rechnerisch entspricht dies über 50 % der verwendeten Fläche für Biokraftstoffe. Dadurch reduziert sich die tatsächlich für die Erzeugung von Biokraftstoffen (Biodiesel, Rapsölkraftstoff und Bioethanol) verwendete Fläche rechnerisch nochmals von 36 000 ha auf 32 000 ha.

Forstliche Rohstoffe (Holz)

Holz ist für die Wärmeerzeugung der wichtigste erneuerbare Energieträger. Als Scheitholz, Hackschnitzel oder in Form von Pellets wird Holz umweltschonend und mit hohen Wirkungsgraden verwertet. In Bayern wurden im Jahr 2018 rd. 7,4 Mio. Tonnen atro (absolut trocken) genutzt. Mehr als die Hälfte davon wird, meist in Form von Scheitholz zur dezentralen Wärmeerzeugung in Haushalten eingesetzt. Die Gesamtmenge entspricht einem Primärenergieeinsatz von ca. 138 Petajoule. Erst ein Vergleich mit der äquivalenten Heizölmenge macht die Bedeutung von Holz deutlich: Die nachhaltige Nutzung des heimischen Holzes zu energetischen Zwecken reduziert die Importabhängigkeit Bayerns um etwa 3,54 Mio. Tonnen Heizöl.

Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Bayern 2020 (in ha)

BiogasBiodiesel und RapsölkraftstoffeStoffliche NutzungBio- ethanolDauerkulturenGesamt
Insgesamt335.20065.00033.80010.0004.000448.000
davon Grünland110.7000000110.700
davon Ackerfläche224.50065.00033.80010.0004.000337.300